jawohl!!!!!!!!weltklasse find ich das!!!!!
Neue Stoßdämpfer für den Rücken
Forscher wollen einen neuen Gallertkern aus Stammzellen nachwachsen lassen
Manchester - Wenn die Wirbelsäule häufig falsch oder zu schwer belastet wird (etwa durch das zu hohe Gewicht des Betroffenen), kann sich der gelartige Puffer zwischen den Bandscheiben, der Gallertkern, aus seiner Position verschieben und auf die Nerven im Rückenmark drücken - ein Bandscheibenvorfall. In schwereren Fällen mit starken Schmerzen oder Lähmungserscheinungen muss der Gallertkern chirurgisch entfernt werden. Greifen herkömmliche Therapien wie Schmerzmittel und Bewegung, muss nicht operiert werden, aber der Gallertkern vertrocknet mit der Zeit und verliert seine stoßdämpfende Wirkung zwischen zwei Bandscheiben, sodass es zu Bewegungseinschränkungen und immer wieder zu Schmerzen kommt.
Wissenschafter der Universität Manchester haben nun aus Stammzellen diesen Gallertkern nachgebildet. In drei Jahren soll es möglich sein, einen nachgezüchteten Gallertkern zwischen die Bandscheiben einzuspritzen. Da es körpereigenes Material ist, sind keine Abstoßungsreaktionen zu erwarten.
Das Forscherteam um Stephen Richardson entnahm Patienten aus dem Knochenmark so genannte mesenchymale Stammzellen, aus denen sich Fett-, Knorpel-, Knochen- oder Muskelzellen bilden können und die bereits heute zur Behandlung von Knorpel- und Knochendefekten eingesetzt werden. Mit ganz bestimmten Wachstumsfaktoren hat es Richardson geschafft, die Zellen so zu beeinflussen, dass sie sich zu jenen Zellen differenzieren, aus denen der Gallertkern besteht. Mit einem kollagenhaltigen Gel als Trägermaterial werden sie schließlich über ein Arthroskop, das über einen kleinen Schnitt im Rücken eingeführt wird, zwischen die Bandscheiben des Patienten gespritzt.
Richardson rechnet damit, dass Patienten noch am gleichen oder nächsten Tag nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen können. Nach dem Einspritzen produzieren die sich differenzierten Stammzellen den neuen Gallertkern mit den gleichen Ausmaßen und Eigenschaften wie der Originalpuffer und beseitigen so Ursache und Symptome der Krankheit. Nächstes Jahr will Richardson mit ersten vorklinischen Studien an Patienten beginnen. Das könnte zahlreiche, teilweise unnötige Operationen verhindern, die zwar Lähmungen verhindern und Schmerzen lindern, aber nicht die Ursache heilen können. (Andreas Grote, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.12.2006)
Forscher wollen einen neuen Gallertkern aus Stammzellen nachwachsen lassen
Manchester - Wenn die Wirbelsäule häufig falsch oder zu schwer belastet wird (etwa durch das zu hohe Gewicht des Betroffenen), kann sich der gelartige Puffer zwischen den Bandscheiben, der Gallertkern, aus seiner Position verschieben und auf die Nerven im Rückenmark drücken - ein Bandscheibenvorfall. In schwereren Fällen mit starken Schmerzen oder Lähmungserscheinungen muss der Gallertkern chirurgisch entfernt werden. Greifen herkömmliche Therapien wie Schmerzmittel und Bewegung, muss nicht operiert werden, aber der Gallertkern vertrocknet mit der Zeit und verliert seine stoßdämpfende Wirkung zwischen zwei Bandscheiben, sodass es zu Bewegungseinschränkungen und immer wieder zu Schmerzen kommt.
Wissenschafter der Universität Manchester haben nun aus Stammzellen diesen Gallertkern nachgebildet. In drei Jahren soll es möglich sein, einen nachgezüchteten Gallertkern zwischen die Bandscheiben einzuspritzen. Da es körpereigenes Material ist, sind keine Abstoßungsreaktionen zu erwarten.
Das Forscherteam um Stephen Richardson entnahm Patienten aus dem Knochenmark so genannte mesenchymale Stammzellen, aus denen sich Fett-, Knorpel-, Knochen- oder Muskelzellen bilden können und die bereits heute zur Behandlung von Knorpel- und Knochendefekten eingesetzt werden. Mit ganz bestimmten Wachstumsfaktoren hat es Richardson geschafft, die Zellen so zu beeinflussen, dass sie sich zu jenen Zellen differenzieren, aus denen der Gallertkern besteht. Mit einem kollagenhaltigen Gel als Trägermaterial werden sie schließlich über ein Arthroskop, das über einen kleinen Schnitt im Rücken eingeführt wird, zwischen die Bandscheiben des Patienten gespritzt.
Richardson rechnet damit, dass Patienten noch am gleichen oder nächsten Tag nach dem Eingriff wieder nach Hause gehen können. Nach dem Einspritzen produzieren die sich differenzierten Stammzellen den neuen Gallertkern mit den gleichen Ausmaßen und Eigenschaften wie der Originalpuffer und beseitigen so Ursache und Symptome der Krankheit. Nächstes Jahr will Richardson mit ersten vorklinischen Studien an Patienten beginnen. Das könnte zahlreiche, teilweise unnötige Operationen verhindern, die zwar Lähmungen verhindern und Schmerzen lindern, aber nicht die Ursache heilen können. (Andreas Grote, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 15.12.2006)
klasu - 15. Dez, 10:35